Rund 80 Schokoladenmanufakturen aus der ganzen Welt werden sich vom 9. bis 11. November im Innenhof des Zwingers präsentieren. Mit den tollsten Pralinés, Tafeln und Schokofiguren wollen sie sich und ihre Handwerkskunst vorstellen. »Wir wollen an den Ruf Dresdenals bedeutender Standort der Schokoladenherstellung erinnern«, sagt Ronny Kürschner vom Dresdner Verein Schokoladeund Kunst e.V., der die »Choco Classico« veranstaltet. Denn Dresden war vor dem Krieg eine Hochburg in Sachen Kakaoprodukte und Genuss. 28 Schokofabriken gab es einst, Anfang des 20. Jahrhundert waren über 7.000 Dresdner in dieser Branche beschäftigt.
Von Fabriken will der Veranstalter aber Abstand nehmen: „Wir sind auf der Suche nach Manufakturen. Die Branche soll das Handwerk zeigen und so unter anderem auch Schokoladen- und Pralinenkurse anbieten“, so Kürschner. Bis zum 30. Juni können sich noch Schokoladen-Manufakturen bewerben. Ein Teilnehmer steht allerdings schon jetzt fest: Konditormeister Jens Gradel. Er ist Obermeister der Dresdner Konditoren-Innung und Sieger der Olympiade der Patisserie 2004. „Dresden hat diese Veranstaltung verdient“, sagt er überzeugt. „Mit dem Krieg ist damals die ganze Schokoladengeschichte der Stadt unterbrochen worden. Das Schokoladenfestival bringt endlich wieder etwas voran.“ Der Schokoladenmeister hat schon erste Ideen für seine Aktionsfläche auf dem Festival: „Man kann so viel mit Schokolade machen, sie frei formen, individuell färben und verzieren. Das möchte ich zumindest zeigen. Vielleicht biete ich aber auch die Möglichkeit an, sich selbst auszuprobieren.“
Dass das 1. Schokoladenfestival Dresdens Anfang November stattfindet, ist kein Zufall. »Zum einen ist es nicht mehr so warm für die empfindlichen Köstlichkeiten, andererseits startet gerade das Weihnachtsgeschäft«, so Festivalorganisator Ronny Kürschner.
Ob der gesamte Innenhof des Zwingers für die Choco Classico gesperrt wird, wie hoch der Eintritt ist, welche Manufakturen sich in Dresden präsentieren – das entscheidet sich in den nächsten Wochen. »Bis 30. Juni können sich die Manufakturen bewerben«, so Ronny Kürschner.
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